Archiv für den Monat: Juli 2018

Bosch und Daimler starten Shuttleservice mit Robotaxis in Kalifornien

Bei der diesjährigen Berliner Digitalmesse „Bosch Connected World“ fuhren Bosch-Chef Volkmar Denner und Daimler-Boss Dieter Zetsche schon einmal gemeinsam im autonomen Auto vor. Seitdem haben die beiden Unternehmen ihre Partnerschaft beim führerlosen Fahren vorangetrieben. Gemeinsam wollen sie jetzt zu den Autoherstellern aufschließen, die in den Vereinigten Staaten Roboterautos testen.

Ab Ende 2019 werden Daimler und Bosch werden in einem begrenzten Areal in einer kalifornischen Großstadt einen Shuttle-Service mit selbstfahrenden Autos bieten. In dem Pilotprojekt sollen die Dienste von Car2go, Mytaxi und Moovel  miteinander verknüpft werden. Die Testflotte soll also zeigen, was mit Roboterautos und digitalen Sharing-Dienste alles möglich ist. Zunächst werden die Fahrzeuge Level vier des autonomen Fahrens beherrschen, also selbständig auf gut überschaubaren Straßen zurechtkommen, aber in komplexen Situationen einen Fahrer brauchen. Später sollen die Pkw vollkommen führerlos unterwegs sein – wie gesagt, innerhalb eines exakt kartographierten Gebietes. In diesem Punkt unterscheidet sich der Ansatz in den USA von autonomen Features, mit denen Autos in Europa jetzt nach und nach ausgerüstet werden.

In welcher kalifornischen Stadt genau die Roboflotte startet, wollen die beiden Unternehmen noch nicht mitteilen. Auch über die genau die Zahl der Fahrzeuge und das Modell schweigen sie sich bisher aus. Fest steht, dass es Fahrzeuge sind, die nicht eigens fürs autonome Fahren entwickelt wurden. Die Autos sollen mit Kartenmaterial aus Europa unterwegs sein, sich also aller Voraussicht nach in die Plattform des Kartenanbieters Here einklinken.

Vor kurzem kündigte  Daimler an, in Peking und Hebei zusammen mit lokalen Partnern führerlose Autos auf die Straßen zu setzen. In China müssen sich Autohersteller an der Open-Source-Plattform Apollo beteiligen, wollen sie Roboter-Pkw fahren lassen. Angst vor dem Ideenklau durch chinesische Partner müssen sich Daimler und Bosch offensichtlich aber (noch) nicht machen. Die in Kalifornien eingesetzte Technik habe mit dem Projekt in China nichts zu tun, heißt es.