Anwalt Tilp: VW-Manager Gottweis und Tuch wiesen Winterkorn 2014 auf Probleme wegen „Defeat Device“ hin

Der VW-Vorstand erfuhr erst im September 2015 von den Vorwürfen der US-Umweltbehörde EPA wegen der Schummelsoftware in Dieselmotoren – so stellt es Volkswagen bisher dar. Stimmt nicht, behauptet der Anwalt Andreas Tilp, der VW-Aktionäre vertritt, die sich hinters Licht geführt sehen. Tilp erwirkte jetzt die Offenlegung interner VW-Dokumente, die nahelegen, dass die VW-Managerriege tatsächlich frühzeitig über die drohenden Ermittlungen informiert war. Dabei handelt es sich um ein Schreiben von Frank Tuch, dem früheren Leiter der Qualitätssicherung von VW, an Ex-VW-Boss Martin Winterkorn, und eine Notiz des VW-Troubleshooters Bernd Gottweis an Tuch vom 22.05.2014.

Tuch – so berichtet Tilp – wies Winterkorn ausdrücklich auf das Problem hin, die Stickoxidemissionen der VW-Autos seien beanstandet worden. In einer Notiz von Bernd Gottweis, die Tilp zitiert, fällt das Wort „Defeat Device“:

Eine fundierte Erklärung für die dramatisch erhöhten NOx Emissionen kann den Behörden nicht gegeben werden. Es ist zu vermuten, dass die Behörden die VW Systeme daraufhin untersuchen werden, ob Volkswagen eine Testerkennung in die Motorensteuergeräte-Software implementiert hat (sogenanntes defeat device) und bei einem erkannten „Rollentest“ eine andere Regenerations- bzw. Dosierungsstrategie fährt als im realen Fahrbetrieb.

Tilp vertritt in Braunschweig und Stuttgart über 1000 Anleger – jetzt verspricht er sich bessere Aussichten auf Erfolg.


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