DSW fordert von Daimler Klarheit beim Lkw-Kartell

Eigentlich, sagt Marc Tüngler von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, böten die Daimler-Zahlen ja Anlass für pure Freude für die Aktionäre. Eigentlich, denn es bleiben für den Aktionärsschützer ein paar Fragen, vor allem beim Lkw-Geschäft, dem Sorgenkind des Konzerns. Erst vor kurzem warf Wolfgang Bernhard als Chef der Sparte hin. Warum, ist bis heute nicht ganz klar, „persönliche Gründe“, wie sie Daimler-Aufsichtsratschef Manfred Bischoff  anführte, waren es sicher nicht.

„Es schmerzt, dass wir teilweise der Konkurrenz hinterherlaufen“, kommentiert Marc Tüngler die Entwicklung der Nutzfahrzeuge. Noch schlimmer findet er es, dass Daimler für sein Nutzfahrzeuggeschäft in Brasilien sogar Eigenkapital habe nachschießen müssen. Was in dem Krisenland noch an Belastungen zu erwarten sei?

Das größte Ärgernis sind in Tünglers Augen die  Bußen für Lkw-Kartellvergehen. Eine Milliarde Euro musste Daimler aufwenden, „pro Aktie ein Euro“, rechnet Tüngler vor, „diese Strafe haben wir Aktionäre aus unserem Portemonnaie gezahlt“. Tüngler fordert einen Beitrag der verantwortlichen Manager. „Wir finden, dass die Manager in Haftung genommen werden müssen.“ Noch sei ja kein Ende der Belastungen abzusehen, da es mit den Kartellstrafen nicht getan sei, sondern Klagen geschädigter Kunden gegen Daimler drohten.