Volkswagen und sein Buzz

Frei sein, die Natur erleben, mit Freunden einen Ausflug im VW-Bus unternehmen, abfeiern. Der Volkswagen-Bulli oder VW T2 wirkt heute ebenso antiquiert wie liebenswert. Jetzt stellt VW sein nächstes Elektro-Modell nach dem I.D. vor, die Studie I.D. Buzz, die an Flowerpower-Zeiten anknüpft und gleichzeitig alles verwirklichen soll, was die Elektromobiltät und vernetztes Fahren versprechen. Das Auto wird vermutlich 2022 auf den Markt kommen.

Alle digitale Spielereien, die das Herz begehrt

“Buzz” steht im Englischen für Energie und Begeisterung, aber auch für “Summen” – eine Anspielung auf den Elektromotor. Das Wort wird ausgesprochen wie der frühere VW-Bus, das Design greift die Proportionen der Volkswagen-Ikone auf. Die Reichweite soll bis zu 600 Kilometer betragen, die Leistung 375 PS. VW verspricht ein “Allrad-Raumwunder mit Elektromotoren an der Vorder- und Hinterachse” und sämtliche digitale Features, die bis Anfang der 20er Jahre Standard sein sollen: Einen vollautomatisierten Fahrmodus plus Head-up-Display, das die Navigation gefühlt auf die Straße vor dem Auto projiziert und es ermöglicht, das Display im Cockpit aufzuräumen. Ein leichter Druck aufs Lenkrad soll reichen, damit dieses ins Cockpit zurückfährt und nicht weiter im Weg ist.

Die Elektromobilität bietet ja überhaupt die Gelegenheit zum großen Entrümpeln, sagt Volkswagen- Chefdesigner Thomas Bischoff. Der Radstand soll stolze 3,3 Meter betragen, die kleinen Elektromotoren eröffnen Gestaltungsspielräume fürs Wageninnere. Dort sollen sich die Reisenden künftig nach Belieben ausbreiten können – in Fahrrichtung, gegen die Fahrtrichtung, die sklavische Ausrichtung nach vorne soll ja der Vergangenheit angehören. Die digitale Rundumversorgung endet erst, wenn der Besitzer samt Familie und Freunden (bis zu acht Personen sollen Platz haben) am Abend nach der Fahrt aussteigt und die analoge Landschaft genießt.

Volkswagen ist dringend darauf angewiesen, in den USA nach Dieselgate wieder Boden gutzumachen. Mit dem “I.D” und dem “Buzz”, der jetzt in Detroit auf der Automesse vorgestellt wird, versucht der Konzern einen Neustart. Volkswagen-Vorstandschef will irgendwann wieder “im Volumenmarkt” in den USA mitspielen. Momentan beträgt der Marktanteil nur rund zwei Prozent.