Wider die Gießkanne

BMWK und KfW stoppen in einer Hauruck-Aktion die Förderung von energieeffizienten Gebäuden. Auf Häuslebauer kommen wohl strengere Vorschriften zu

Ende Januar wäre die aktuelle Förderung für energieeffiziente Häuser nach dem EH 55 Standard ausgelaufen. Vor rund drei Monaten wurde noch unter dem früheren Minister Peter Altmaier das Ende des Programms bekanntgegeben. Die Folge war eine regelrechte Torschlusspanik unter den Bauherren. Anträge über ein Fördervolumen von 20 Milliarden Euro gingen bei der Förderbank KfW ein, darunter 14 Milliarden für EH 55 Vorhaben, vier Milliarden für Bauten nach dem Standard EH 40 und zwei Milliarden für energetische Sanierung.. Die zieht jetzt die Reißleine und dreht den Geldhahn zu. Anstelle von Zuschüssen werden in Kürze wohl Verordnungen treten. Denn die Niedrigenergiebauweise ist beim Großteil der Neubauten sowieso schon Standard geworden. Nachdrücklich unterstützt werden soll dagegen die Sanierung im Bestand – hier kann mit öffentlichen Geldern im Vergleich zum Ist-Zustand am meisten erreicht werden.

Für Bauherren, die sich auf das Geld verlassen haben, ist die Nachricht von dem Förderstopp eine ziemlich unschöne Situation. Damit kein aktuell geplantes Projekt daran scheitert, soll im Zweifel die KfW mit Extra-Darlehen einspringen. Die müssen freilich zurückgezahlt werden.

Nur wenige Wochen nach dem Start der Ampel scheint die Furcht zu wachsen, dass die Förderflut im Rahmen der Klimawende zu viele Trittbrettfahrer auf den Plan ruft. Das dürfte auch auf die anstehenden milliardenschweren Klimaschutzverträge mit der Industrie durchschlagen, mit denen der Einsatz grüner Technologien in der Industrie unterstützt werden soll.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter: