Autozulieferer schlagen Alarm

OEM montierten vermarkten die Pkw, Zulieferer liefern den größten Teil der Wertschöpfung und schweigen ansonsten über die Geschäftsbeziehungen mit der Industrie – so funktioniert das Zusammenspiel zwischen großen und kleinen Unternehmen in der Branche normalerweise. Aktuell ist alles anders. Jetzt melden sich der Industrieverband für Blechumformung (IBU), der Industrieverband Massivumformung (IMU) und der Deutschen Schraubenverbandes (DSV) zu Wort. Die Lage sei „toxisch“ heißt es. Die Betriebe fürchten, angesichts der Disruptionen der Lieferketten aufgerieben zu werden.

In einer Pressemitteilung werden die Verbände ungewohnt deutlich: Die Zulieferer würden zwischen allen Stühlen sitzen, heißt es dort. „Ihre Vormateriallieferanten erwarten Mengenorder für 2022, nennen teilweise aber noch keine Preise. Ihre Kunden schweigen, ignorieren Gesprächswünsche und verschieben zudem kurzfristig Abrufe – aufgrund chipmangelbedingter Produktionsstopps.“ Das „torpediere jede Planung“.

Zuletzt meldeten Autohersteller immer wieder Ausfälle, weil Chips und andere Vorprodukte fehlten. Noch im nächsten Jahr, je nach Prognose sogar noch 2023, werde der Engpass zu spüren sein, heißt es. Die Metall-Zulieferer wollen die Chipkrise allerdings nicht als Argument für kurzfristige Stornierungen gelten lassen:  „Das Beschaffungsrisiko für Stahl liegt nach Herstelleransicht beim Zulieferer. Entsprechend liegt das Beschaffungsrisiko für Chips beim Automobilproduzenten“, konstatiert IBU-Geschäftsführer Bernhard Jacobs.


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