Volocopter plant Expansion

Das Bruchsaler Hubschrauber Startup Volocopter will seine Tätigkeit mittelfristig stark ausweiten und besorgt sich dafür frisches Geld. Um in die Serienproduktion einzusteigen, werde Volocopter noch dieses Jahr eine Finanzierungsrunde abschließen, sagte Mitgründer Alexander Zosel zu FOCUS. “Danach machen wir uns an die nächste Runde.” Zurzeit könne das Unternehmen in Bruchsal etwa 100 Hubschrauber pro Jahr herstellen.

Künftig soll Volocopter über ein globales Produktionsnetzwerk verfügen. “Es kann sein, dass wir auf jedem Kontinent dieser Welt mehrere Fabriken stehen haben”, so Zosel. Unklar ist bisher, ob Volocopter die Fabriken selbst oder mit einem Partner baut. Daimler ist an dem Hersteller beteiligt, außerdem Intel.

Volocopter will ab 2022 den ersten kommerziellen elektrisch betriebenen Hubschrauber-Nahverkehr ermöglichen. Vergangene Woche gab der Hersteller bekannt, dass in der zweiten Jahreshälfte 2019 in Singapur der erste sogenannte Volo-Port – ein Start- und Landeplatz für innerstädtische Hubschrauberflüge – in Betrieb genommen werden solle. Die von der Berliner Agentur Brandlab entworfenen Ports ermöglichen unter anderem den Start von Hochhäusern. Bei den Flügen handelt es sich um öffentliche Testflüge.

Der reguläre Heli-Verkehr ab 2022 sollen bezahlbar sein, so Zosel. Der Preis für einen Flug werde sich unter anderem danach richten, welche Stückzahlen das Startup realisieren könne . Als Beispiel nannte er die Strecke von Berlin-Tegel nach Kreuzberg. “Sie kostet mit dem Taxi um die 45 Euro. Wenn wir ein hochskaliertes System haben, würden wir mit dem Volocopter 60 Euro brauchen.” Auch zu Beginn eines Streckendienstes werde ein Ticket nicht astronomisch teuer sein, sondern “vielleicht das Doppelte einer Taxifahrt” kosten.